Mittwoch, Oktober 13, 2010

Deutschland Shop

Wer mal auf Reisen war wird vielleicht festgestellt haben, dass sich der Blick auf die Heimat veraendert. Man bekommt Eindruecke und Erfahrungen aus anderen Laendern und Kulturkreisen und vergleicht diese zwangslaeufig mit dem Heimatland. Manche bekommen Heimweh, Andere vielleicht noch mehr Fernweh... ich fuer meinen Teil lerne Deutschland wieder mehr zu schaetzen. Mal sehen, wie lange das dieses Mal haelt, bis ich wieder eine neue Tour starten moechte.

Gestern waren Helene und ich wieder mal einen Kaffee trinken. Diesmal im Cafe Goethe in Hanoi. Dort wurden wir spontan zur Eroeffnung einer kleine Ausstellung im Rahmen des Vietnam-Jahres am Goethe-Institut (direkt nebenan) eingeladen. Die Themen mit denen sich die Kuenstler beim so genannten "Deutschland Shop" auseinander gesetzt hatten waren: Denke ich an Deutschland, Heimat, Verstaendigung, Identitaet zusammenbauen und Unterwegs. Beim ersten Thema sind mir auf der einen Seite viele schoene Dinge aufgefallen. Wir Deutschen lieben es wohl (u. a.) zu diskutieren und zu recyclen. Darauf darf man vielleicht auch Stolz sein. Auf der anderen Seite grenzen wir uns auch gerne ab. Unser individualistisches Denken geht oft mit einer gewissen Distanz einher. Euphemistisch ausgedrueckt koennte man auch von unserer Privatsphaere sprechen. Hier in Asien scheint diese fast nicht zu existieren. Mich hat jedenfalls die Illustration zu dieser Aussage fasziniert (s. Bild) und ich denke sie ist sehr gut gelungen. Zum Thema Heimat wurde gesagt, dass es ein Raum ist, den ich mitgestalten kann. Nutzen wir diese Moeglichkeit in unserer Heimat eigentlich? Ich habe mich gefragt (und denke immer noch darueber nach), was ich eigentlich gestalte oder gestaltet habe. Mich haben die frischen Gedanken an die Heimat jedenfalls viel Freude gemacht. Insgesamt war ich sehr gluecklich bei der Eroeffnung dabei gewesen zu sein und ein kleines Stueckchen Heimat erlebt zu haben.


















Jetzt liegen noch 6 Wochen vor uns, bevor wir uns auf den Weg zurueck nach Deutschland machen. Ich freue mich schon sehr auf die Adventszeit! Wie waere es dann mit einer Runde auf dem Weihnachtsmarkt? Wer ist dabei?

Euer Christoph

Montag, Oktober 11, 2010

Ha Noi - zwischen den Fluessen

Wir sind nun in der Hauptstadt von Vietnam angekommen - Ha Noi :). Wir nahmen den Nachtzug, welcher um 5 Uhr morgens haette ankommen sollen. Wir schafften es mit einer Verspaetung von 6 Stunden. Chris probierte es mit einer Schlaftablette, ich konnte aber eigentlich genauso gut schlafen :); Zug ist einfach besser als Bus.
Unsere Zeit in Hue, der frueheren Hauptstadt, war sehr gut. An einem Tag wurden wir mit Rollern durch die Gegen gefahren und sahen einige Pagoden und andere Sehenswuerdigkeiten. Am zweiten Tag machten wir die noch eindrucksvollere Tour in die demilitarisierte Zone. Dies war urspruneglich als neutraler, militaerfreier Bereich geplant, wurde jedoch Schauplatz der heftigsten Kaempfe im Vietnam Krieg; irgendwie schon ironisch.
Wir sahen auch den Tunnel, den die Vietnamesen bauten, um dort Schutz zu finden. Er ist noch original erhalten und wirklich krass zu sehen, auf welch engem Raum die Menschen zusammen gelebt haben.
Wir trafen sehr nette Leute. Eine Gruppe von Amis, die fuer ein Jahr als Englischlehrer in Bangkok arbeiten und ein Maedl aus Spanien. Wir gingen abends zusammen essen. Ich fands extrem witzig, dass einige der Jungs sich billigen Wein kauften und ihn aus der Flasche tranken. Er hat ihnen auch nicht geschmeckt, aber was solls ;)....hauptsache Wein.
Liebe Gruesse, Helene